Erstmals wurden dem Gesundheitsamt des Regionalverbands Saarbrücken Funde von Asiatischen Tigermücken gemeldet. Innerhalb einer Woche wurden zwei Exemplare von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtgebiet Saarbrücken zur Bestimmung an die „Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“ eingesandt. Die Bestätigung des Fundes erfolgte durch die genannte Organisation.
Die Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien und breitet sich aufgrund von Einschleppung und geeigneten Klimaräumen immer weiter nach Norden aus. Sie ist auf den Menschen spezialisiert und kann potenziell Krankheiten wie Dengue, Zika, Chikungunya und Gelbfieber übertragen. Es besteht jedoch vorerst kein Grund zur Sorge, wenn man von den hier ansässigen Tigermücken gestochen wird. Da tropische Krankheiten in Deutschland noch relativ selten sind, ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung sehr gering. Dafür müsste eine Tigermücke zunächst einen infizierten Reiserückkehrer stechen, die Viren in sich vermehren und sie dann weitergeben. Sollten nach einem Stich dennoch grippeähnliche Symptome auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Solche Infektionsfälle, die im Land erworben wurden, wurden zuletzt Anfang August von italienischen Gesundheitsbehörden mit dem Dengue-Virus in den Regionen Lombardei und Latium registriert.
Die Tigermücke ist an ihrem auffälligen schwarz-weißen Muster zu erkennen, das fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen sowie einen markanten weißen Streifen auf Kopf und Rücken umfasst. Im Gegensatz zur in Deutschland weit verbreiteten Ringelmücke, die ebenfalls geringelte Beine hat, unterscheidet sie sich durch ihre schwarze Grundfarbe. Außerdem ist sie deutlich kleiner und misst weniger als eine Cent-Münze. Die Tigermücke ist sehr stechfreudig und tagaktiv, ihr Flugradius beträgt bis zu 200 Meter.
Um mögliche Populationen frühzeitig zu erkennen, sollte ein aussagekräftiges Foto oder alternativ das gefundene Tier zur weiteren Bestimmung eingesendet werden. Weitere Informationen und Kontaktadressen finden sich unter www.mueckenatlas.com oder www.kabsev.de.
Das Gesundheitsamt empfiehlt zur Vorbeugung und Bekämpfung von Tigermücken, potenzielle Brutgewässer zu Hause zu entfernen. Dazu zählen insbesondere abgestandenes Wasser in nicht genutzten Behältern wie Blumentopfuntersetzern. Naturbelassene Gewässer wie Gartenteiche sind hingegen förderlich, um Larven und Mücken zu reduzieren.
Weiterführende Informationen sind unter anderem auf der Informationsplattform TIGER (https://tiger-platform.eu/de/), dem Mückenatlas (https://mueckenatlas.com/) und der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (https://www.kabsev.de/) zu finden.
Quelle: Regionalverband Saarbrücken
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