Einweihung einer Erinnerungsstele für Louis Théodore Gouvy in Schafbrücke
Am 28. September wurde auf dem Gouvy-Platz an der Bahnstraße in Schafbrücke eine Erinnerungsstele für den deutsch-französischen Komponisten Louis Théodore Gouvy eingeweiht. Bei der feierlichen Zeremonie waren neben Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt auch Vertreter der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik e.V. anwesend.
Louis Théodore Gouvy, der im 19. Jahrhundert große Popularität erlangte, wurde 1819 als Sohn einer Industriellenfamilie in Schafbrücke geboren und verstarb 1898 während einer Konzertreise in Leipzig.
Der Komponist studierte Jura und Musik in Paris und pflegte zu Lebzeiten enge Beziehungen zu den bedeutendsten Komponisten und Interpreten seiner Zeit. Er gastierte in verschiedenen großen deutschen Städten und fand seine letzte Ruhestätte im lothringischen Hombourg-Haut, wo auch die Villa seines Bruders steht. Das Institut de Louis Théodore Gouvy, das sich intensiv mit dem Leben und Werk des Komponisten beschäftigt, befindet sich ebenfalls dort. Das Institut betrachtet Gouvys Schaffen als einen bedeutenden Teil der kulturellen Identität des Saarlandes sowie Lothringens und hat maßgeblich zur Wiederentdeckung des Komponisten beigetragen. Seit mehr als 30 Jahren organisiert es Konzerte und veröffentlicht die Partituren von Gouvy.
Um das Gedenken an Louis Théodore Gouvy zu bewahren, findet seit 1995 jährlich das Festival International Théodore Gouvy in Hombourg-Haut statt. In diesem Jahr wurde zum sechsten Mal der nach dem Komponisten benannte Kompositionspreis verliehen. Die Théodore-Gouvy-Gesellschaft mit Sitz in Dresden widmet sich ebenfalls der Pflege und Verbreitung des musikalischen Erbes von Gouvy im Rahmen des deutsch-französischen Kulturaustausches.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat nun mit der Einweihung der Erinnerungsstele auf dem Gouvy-Platz die Erinnerung an den Komponisten bewahrt. Die Namensgebung des Platzes im Jahr 2013 erfolgte auf Initiative des Bezirksrates Halberg und erinnert nicht nur an die bedeutende Industriellenfamilie Gouvy, sondern stellt auch den wohl bekanntesten Vertreter dieser Familie in den Vordergrund.
Zusätzlich zur Erinnerungsstele gibt es in der Musikschule Saarbrücken einen Raum namens „Salle Gouvy“, der dem Musiker gewidmet ist.
Die Saarländische Gesellschaft für Kulturpolitik e.V. hat die Initiative zur Errichtung der Erinnerungsstele ergriffen und das Projekt umgesetzt. Die Kosten für die Herstellung wurden von der Sparkasse Saarbrücken und der Villa Lessing – Liberale Stiftung Saar übernommen. Die Künstlerin Vera Brandenburger-Schmitt entwarf die Stele, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Sponsoren realisiert wurde. Die Firma Peter Gross Hochbau GmbH & Co. KG übernahm unentgeltlich den Einbau des Fundaments.
Weitere Informationen zu Erinnerungsstelen in Saarbrücken finden Sie unter www.saarbruecken.de/erinnerungsstelen.
Quelle: Landeshauptstadt Saarbrücken
Bildquellen
- Rathaus St. Johann Saarbrücken: Landeshauptstadt Saarbrücken