Landeshauptstadt verlegt Stolpersteine in Alt-Saarbrücken und St. Johann

Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat am Mittwoch, 26. Juli, drei Stolpersteine in den Stadtteilen Alt-Saarbrücken und St. Johann verlegt.

Landeshauptstadt verlegt Stolpersteine in Alt-Saarbrücken und St. Johann

Am Mittwoch, den 26. ‍Juli, hat die Landeshauptstadt Saarbrücken drei Stolpersteine in den Stadtteilen ​Alt-Saarbrücken und St. Johann ⁤verlegt. Diese Gedenksteine erinnern an die Inhaftierung und Ermordung ‍von‍ Saarbrücker Mitbürgerinnen und Mitbürgern durch‍ die Nationalsozialisten. Wilhelm Diesel wird‌ in der Schloßstraße 8 in ⁢Alt-Saarbrücken geehrt, während Fanny Fröhlich und Helene Kuhn in ‍der‌ Graf-Johann-Straße 8 in St. Johann‍ gedacht⁤ werden.

Wilhelm Diesel wurde ⁢1905 in Ottweiler⁤ geboren und ⁤zog 1913 mit ‍seiner Familie nach Saarbrücken. ⁢Im Laufe seines Lebens geriet er mehrfach mit dem ‌Gesetz in Konflikt. ‍1926 heiratete er Maria Felzen in Dudweiler und sie ​bekamen einen Sohn. Im Jahr 1940 geriet er in den ⁢NS-Vernichtungsapparat und wurde ‌in Saarbrücken in ‍Vorbeugehaft genommen. Zwei Jahre⁣ später wurde er in die‌ Tötungsanstalt Schloss Hartheim ⁢eingeliefert ​und wurde dort​ Opfer einer Aktion im Rahmen der Invaliden- und Häftlings-Euthanasie.

Helene Kuhn wurde 1896 in Johannesburg geboren und heiratete 1925 in Saarbrücken den‌ Kaufmann Alfred Kuhn. Im Sommer 1942 wurde sie von der‌ Gestapo verhaftet und ​kurz ‍nach ‍ihrer Ankunft im KZ Auschwitz ermordet. ​Ihre‌ Mutter Fanny Fröhlich⁢ zog nach dem Tod ihres Mannes‍ nach‍ Saarbrücken. Zunächst konnte sie ‍der Verhaftung entgehen, wurde jedoch im August 1942 festgenommen und im KZ ⁤Theresienstadt ermordet.

Oberbürgermeister⁢ Uwe Conradt⁤ betonte, dass es ein Gebot des Anstandes ‍und der ⁤Menschlichkeit ⁣sei, an die‍ Opfer ‌zu erinnern. Saarbrücken ​engagiere⁢ sich als Landeshauptstadt besonders für die ⁤Erinnerungskultur. ‌Bei der Verlegung der Stolpersteine bedankte er ⁢sich bei den Angehörigen sowie bei Stadtverordnete Britta Blau, die die Patenschaft für ⁢den ‌Stolperstein von Wilhelm Diesel⁣ übernommen hat. Auch Vertreterinnen‌ und⁢ Vertreter der Synagogengemeinde Saar und der Antisemitismusbeauftragte‌ der Landesregierung waren ⁣anwesend.

Die ⁤Verlegung ‍der Stolpersteine⁣ wurde von Mitarbeitern des Amts ⁣für Straßenbau und Verkehrsinfrastruktur der Landeshauptstadt durchgeführt. Dr. ⁢Hans-Christian Herrmann, der Leiter des Stadtarchivs, begleitete⁢ die Verlegung fachlich.

Diese Veranstaltung ist Teil einer großen ​Verlegungsaktion in diesem Jahr. Der Saarbrücker Stadtrat hatte in seinen ‍Sitzungen vom 8. Februar 2022‌ und ‌7. Februar 2023 die Verlegung von insgesamt 29⁤ Stolpersteinen beschlossen. Bereits 26 neue Stolpersteine wurden‍ in Malstatt, Burbach, Jägersfreude und‌ Dudweiler verlegt.

Die Stolpersteine‌ wurden⁢ vom⁣ Künstler ⁣Gunter Demnig‌ entwickelt und‌ seit 1992‍ verlegt. Seit⁢ 2005 ist das Projekt ​patentiert. Die Messingtafeln ⁤mit eingravierten Lettern werden auf einem Betonwürfel⁢ angebracht und vor den letzten frei gewählten ⁣Wohnhäusern der Personen, an die‌ sie erinnern,⁣ auf ebener Höhe in den Gehweg eingelegt. Auf diese Weise soll den ​Opfern des Nationalsozialismus gedacht​ werden, die‌ verfolgt, vertrieben und ermordet wurden. In Saarbrücken ⁣wurden‍ die ersten Stolpersteine im ⁣Jahr⁢ 2010 verlegt.

Weitere Informationen ​zu den Biografien⁣ der Opfer finden Interessierte⁢ unter https://erinnern.saarbruecken.de/.

Pressefotos können unter ⁣Angabe ​der Quelle „Landeshauptstadt Saarbrücken“ kostenfrei für ⁤redaktionelle ​Zwecke heruntergeladen werden.


QuelleLandeshauptstadt Saarbrücken



Bildquellen

  • Rathaus St. Johann Saarbrücken: Landeshauptstadt Saarbrücken

Das könnte Ihnen auch gefallen:

Werbung

Nach oben scrollen