Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt hat die Entscheidung, Deutschlands größtes Outletcenter in Zweibrücken zu erweitern, scharf kritisiert. Er bezeichnet das Outletcenter bereits jetzt als „Krebsgeschwür“ für die Innenstadtentwicklung. Diese Entscheidung stehe im Widerspruch zu den Bemühungen zum Schutz der Innenstädte und sei nicht zeitgemäß. Der gesellschaftliche und klimapolitische Diskurs unterstütze klar die Fokussierung auf die Innenstädte als Handelsstandorte der Zukunft.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken werde die Entscheidung und die Begründung intensiv prüfen und in politischen Gremien diskutieren. Gemeinsam mit den betroffenen Kommunen, der IHK Saarland, dem Handelsverband Saarland und der Vertretung der Saarbrücker Händlerschaft werde über weitere Schritte beraten, einschließlich möglicher juristischer Schritte gegen die Entscheidung.
Conradt bezeichnet die Entscheidung als rein politisch und nicht fachlich begründet. Kritische und ablehnende Stellungnahmen seien offensichtlich nicht berücksichtigt worden. Die Entscheidung sei ein politisch motivierter Kniefall der rheinland-pfälzischen Landesregierung vor den niederländischen Finanzinvestoren, die Eigentümer des Outletcenters sind. Die rheinland-pfälzische Landesregierung nehme in Kauf, dass Arbeitsplätze und Lebensqualität in Innenstädten verschwinden. Die geplante Erweiterung des Outletcenters widerspreche den Initiativen “Innenstadt-Impulse“ und „Kommunaler-Klimapakt“ der Landesregierung.
Quelle: Landeshauptstadt Saarbrücken
Bildquellen
- Rathaus St. Johann Saarbrücken: Landeshauptstadt Saarbrücken