Im Völklinger Stadtrat wurde kürzlich intensiv über ein Thema diskutiert. Trotz einiger Bedenken und Widerstände einzelner Stadtratsmitglieder hat der Stadtrat im November 2021 dem Vorschlag der Stadtverwaltung zugestimmt und mit knapper Mehrheit beschlossen, den Bebauungsplan am Standort in Völklingen-Wehrden zu ändern, um dort ein Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt (AWO Saarland) zu eröffnen. Auch Teile der Anwohnerschaft in dem bisher ausschließlich als Wohngebiet genutzten Bereich waren skeptisch gegenüber diesem Vorhaben.
„Leider gibt es immer noch viel zu wenige Plätze für Frauen in Not in Deutschland. Deshalb haben wir als Stadtverwaltung das Vorhaben der AWO unterstützt, um diese Situation zu ändern. Glücklicherweise hat eine knappe Mehrheit im Rat das genauso gesehen“, erinnert sich Oberbürgermeisterin Christiane Blatt.
Knapp ein Jahr nach der Eröffnung der Einrichtung fällt das Fazit durchweg positiv aus: Zwischen Juli 2022 und März 2023 fanden insgesamt 17 Frauen und 18 Kinder im Völklinger Frauenhaus Zuflucht, die sich in einer Notsituation befanden. Dort erhielten sie psychosoziale Beratung und weitere Unterstützung, konnten neue Kraft schöpfen und Mut fassen. “Damals konnte ich die Bedenken der Anwohner durchaus verstehen. Aber wir konnten uns auch auf die Erfahrungen der Arbeiterwohlfahrt in diesem Bereich verlassen. Und es hat sich bewährt: Es gab bisher keinen einzigen Vorfall von Eskalation oder Aufregung. Ich denke, die AWO hat hier als verlässlicher und erfahrener Partner der Stadt sehr gute Aufklärungsarbeit geleistet und von Anfang an den Dialog mit den Anwohnern gesucht. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Projekt gemeinsam an diesem Standort umsetzen konnten“, fasst die Oberbürgermeisterin zusammen.
Auch Jürgen Nieser, Landesgeschäftsführer der AWO, freut sich über die positive Aufnahme des Frauenhauses in Völklingen. Er bedankt sich insbesondere bei Oberbürgermeisterin Blatt für die Unterstützung sowie bei den Nachbarn vor Ort für das gute Miteinander. Nieser sagt: „Völklingen ist ein guter und verlässlicher Partner in sozialen Projekten. Das zeigt auch die Zusammenarbeit in Bezug auf unser Frauenhaus.“
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