Im 55. Jahr ihrer Städtepartnerschaft haben die Räte aus Völklingen und Forbach bei einer gemeinsamen Sitzung in den SHG-Kliniken eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Oberbürgermeisterin Christiane Blatt betonte, dass Deutschland und Frankreich die gleichen Werte teilen und den europäischen Gedanken unterstützen. Sie betonte auch, dass beide Seiten ihrer Verantwortung gerecht werden.
Die Bürgermeisterin von Völklingen und ihr französischer Kollege Laurent Kalinowski waren sich einig, dass die Städtepartnerschaft und die Projekte in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Gesundheit für beide Seiten von Vorteil waren. Besonders im Bereich Gesundheit wurde dies in den Vorträgen an diesem Abend deutlich.
Kalinowski, dessen Amtszeit im März 2020 endet, zeigte sich in seinem Rückblick auf die Städtepartnerschaft „bewegt und stolz“. Er betonte, dass die Partnerschaft wichtig für die gesamte Grenzregion sei und ein Baustein für ein bürgernahes Europa darstelle. Er forderte dazu auf, die Vision eines gemeinsamen Europas der Bürger weiterzuverfolgen.
Edgar Mertes, Verwaltungsdirektor der SHG-Kliniken, stellte die Völklinger Einrichtung vor und lobte die Kooperationsvereinbarung im Bereich der Kardiologie zwischen einem deutschen und einem französischen Krankenhaus. Diese ermöglicht es Herzanfallpatienten aus Frankreich, zeitnah in Völklingen behandelt zu werden. Dr. Stephan Watremez, Oberarzt am Herzzentrum Saar, präsentierte die beeindruckende Bilanz dieser Zusammenarbeit. Durch die optimierte Rettungskette konnten die Zeiten erheblich reduziert werden und die Intervention war in 98 Prozent der Fälle erfolgreich.
Dr. Francis Claussner, Stadtrat in Forbach und praktizierender Arzt, ergänzte die Ausführungen und schlug vor, die erfolgreiche Kooperation der Krankenhäuser auf den Raum Saargemünd auszuweiten. Er betonte auch die Notwendigkeit einer Verbesserung der Prävention und forderte Ärzte und Politiker auf, eng zusammenzuarbeiten.
Ein weiteres erfolgreiches Gesundheitsprojekt wurde von Karl-Heinz Schäffner präsentiert. Der langjährige Direktor der Völklinger Volkshochschule hatte „Völklingen lebt gesund!“ ins Leben gerufen. In elf Jahren hat er mit über 200 Kooperationspartnern eine Gesundheitsbewegung etabliert, die alle Generationen einbezieht. Das Projekt ist mittlerweile ein Vorzeigeprojekt im Saarland und trägt zum positiven Image Völklingens als Gesundheitsstandort bei.
Schäffner hatte auch die grenzübergreifende VHS mit Forbach ins Leben gerufen. Sie war die erste Einrichtung dieser Art im deutsch-französischen Grenzraum und wird bis heute von beiden Verwaltungen finanziell unterstützt. Die Leiterin der VHS Forbach, Christelle Didier, gab einen umfangreichen Überblick über die Aktivitäten, während Jacques Dahlem, Leiter der zentralen Dienste in der Stadtverwaltung Forbach, über den Erfahrungsaustausch der MitarbeiterInnen der Partnerstädte berichtete. Dahlem betonte, dass dieser Austausch auch in Zukunft sinnvoll sei, da beide Seiten von den Erfolgen und Erfahrungen des anderen profitieren können.
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