Medieninfo vom:
PressRelease vom
13.12.2022
| Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit
| Gesundheit, Prävention
Weniger Darmkrebserkrankungen während der Corona-Virus-Pandemie entdeckt:
Verschobene und anstehende Krebsfrüherkennungsuntersuchungen baldmöglichst wahrnehmen
Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung appelliert: „Leisten Sie einen Beitrag zu Ihrer Gesundheit! Nehmen Sie verschobene und anstehende Krebsvorsoge und Früherkennungsuntersuchungen baldmöglichst wahr.“
Mit Beginn der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 haben Politik und Experten vor Verzögerungen bei Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen gewarnt. Befürchtete Überlastungen der Krankenhäuser und medizinischer Einrichtungen und Sorgen vor Ansteckung haben dazu geführt, dass in Folge weniger Krebsvorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt wurden.
Mit Daten zur Zahl entdeckter Darmkrebs-Neuerkrankungen, die zwischenzeitlich bis Ende des Jahres 2020 vorliegen, haben Wissenschaftler des Saarländischen Krebsregisters und des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg die Zahl der neudiagnostizierten Darmkrebs-Fälle im Jahr 2020 mit dem Durchschnittswert der Jahre 2015 bis 2019 verglichen.
Im Jahr 2020 sind im Saarland rund 170 Darmkrebserkrankungen weniger festgestellt worden als erwartet, über alle Quartale des Jahres 2020 hinweg lag die Anzahl der Neudiagnosen um 17 Prozent unter der aus den Vorjahren zu erwartenden Zahl. Am stärksten ausgeprägt war der Einbruch im zweiten Quartal 2020, in dem fast ein Drittel weniger Darmkrebsfälle als im Vergleichszeitraum diagnostiziert wurden. Dieser Einbruch wurde auch in den folgenden Quartalen des Jahres 2020 nicht mehr kompensiert. „Als Folge dieser Verzögerungen müssen wir mit einem deutlichen Anstieg an später diagnostizierten Fällen von Darmkrebs in den kommenden Jahren rechnen“, erläutert Minister Jung.
Abschließend betont Jung die Wichtigkeit einer frühen Krebserkennung: „Da bei spät erkannten Erkrankungen die Chancen auf Heilung schlechter stehen als bei früh diagnostizierten Tumoren, appelliere ich nochmals an alle Männer und Frauen: Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf angebotene Vorsorgeuntersuchungen an. Nehmen Sie die Angebote der Darmkrebsvorsorge und -früherkennung in Anspruch. Zusammen mit einer gesunden Lebensweise leisten Sie so einen entscheidenden Beitrag für Ihre Gesundheit.“
Hintergrund:
Das Krebsregister Saarland erhebt Daten zum Auftreten und den Folgen von Krebserkrankungen in der Saarländischen Bevölkerung. Die Ergebnisse der berichteten Studie sind unter
Brenner H, Cardoso R, Heisser T, Hoffmeister M, Holleczek B: Indications of substantial delay of colorectal cancer diagnoses due to COVID-19 in Germany The Lancet Regional Health Europe 2022, DOI: https://doi.org/10.1016/j.lanepe.2022.100543 abrufbar.
Medienansprechpartner
Koba KrausePressesprecherin
E-Mail:
presse@soziales.saarland.de
Tel:
+49 681 501-3097
Franz-Josef-Röder-Straße 23
66119 Saarbrücken
Quelle: Saarland.de
Bildquellen
- Großes entsteht im kleinen: Saarland.de