Trainer Rüdiger Ziehl tauschte die Startelf auf einer Position: Thoelke begann für Uaferro, der auf der Bank platz nahm.
Dies sorgte aber nicht für Sicherheit, denn bereits nach 3. Minuten war es Schröter, der die Gäste aus München in Führung brachte. Im Anschluss spielte ausschließlich 1860. Saarbrücken fand nicht statt, die Mannschaft wirkte im Tiefschlaf und so kam es folgerichtig in der 16. Minute zum 2:0 für die Gäste – wieder war der Torschütze Schröter. Saarbrücken wirkte vollständig überfordert und wusste nicht, wie sie auf den Rückstand, aber auch das Spielsystem der Gäste reagieren sollten. Die Müncher Löwen erspielten sich so eine Platzdominanz, die man selten im Ludwigspark gesehen haben dürfte.
Es dauerte rund dreißig Minuten, bis Saarbrücken aufwachte und aktiver am Spiel teilnahm. Sontheimer hatte die erste Chance, die sehr gut von Torwart Richter abgewehrt wurde.
In der 39. Minute war es dann eine Standard-Situation von Saarbrücken, die die Heimmannschaft zurück in die Partie brachte: Gaus flankt in den 16-Meter-Raum und Zeitz trifft zum Anschluss. Nur 30 Sekunden später fast der Doppelschlag: Rabihic mit einem Ball an den Innenpfosten – 1860 München wankte in diesem Moment.
Wiederrum eine Minute später, in der 41. Minute, der Ausgleichstreffer: Naifi trifft aus der Drehung zum Ausgleich.
Schmeichelhafter Ausgleich zur Halbzeit
Nach der Halbzeit sahen die 10.800 Zuschauer eine ausgeglichene Partie. Saarbrücken erarbeitete sich eine leichte Feldüberlegenheit, spielte aber den letzten Pass nicht zielstrebig und präzise genug. Dennoch war die Mannschaft von Trainer Ziehl präsent, Gedankenschnell und kämpfte sich in die Partie.
Mehrere gute Torchancen durch Gaus, Naifi, Rabihic und Biada blieben ungenutzt. Stattdessen war es erneut 1860, die die Führung erzielten: Nach einem Eckball traf Niklas Lang zur 3:2 Führung – und dem Siegtreffer.
In der Schlussphase verteidigte 1860 München clever, zündende Ideen oder Durchschlagskraft fehlte bei den Hausherren. Zwischendurch musste die Partie mehrfach unterbrochen werden, da die Fans von 1860 München mit Bangalos für reichlich Nebel im Ludwigspark sorgten.
Für die letzten Aktionen sprintete FCS-Torwart Schreiber in den 16-Meter Raum der Gäste, um Unruhe zu stiften und eine Überzahlsituation zu schaffen, ohne Erfolg. Kurz vor Ende der Partie prallten Saarbrückens Torwart Schreiber und Löwen-Spieler Lang mit den Köpfen zusammen. Während Schreiber schnell auf den Beinen war, blieb Lang für lange Zeit im 16-Meter-Raum der Gäste liegen und musste medizinisch versorgt werden. Erst zehn Minuten nach der Partie wurde Lang, mit Decken von Blicken geschützt, durch die Sanitäter abtransportiert.
Während die Fans des 1. FC Saarbrücken die Mannschaft über 90 Minuten bedingungslos unterstützten, forderten sie nach der Partie erstmals die Entlassung von Trainer Rüdiger Ziehl.
Verständlich, stehen die „Blau-Schwarzen“ mittlerweile auf Tabellenplatz 15 (2 Nachholspiele noch zu absolvieren) und lässt die Mannschaft keine Entwicklung oder Spielidee erkennen.
Die nächsten Spiele
Saarbrücken trifft im Saarlandpokal am komenden Mittwoch auf den TuS Herrensohr. Am Sonntag findet dann die erste Nachholpartie gegen Dynamo Dresden statt, die aufgrund des schlechten Rasens zuvor in der Halbzeit abgebrochen wurde. Anstoß im Ludwigspark ist um 13:30 Uhr.
Die nächsten Partien: 25.11.23 – Hallescher FC, 29.11 Nachholspiel im Ludwigspark gegen MSV Duisburg.