Nach übler Entgleisung: Wie geht es mit Sportjournalist Cordier weiter?

Eine üble Entgleisung des saarlandweit bekannten und anerkannten Sportjournalisten Patric Cordier sorgt für großen Gesprächsbedarf. Es scheint, als stehe die Zukunft des hauptsächlich über den 1. FC Saarbrücken berichtenden Journalisten auf dem Spiel.

Vor wenigen Tagen ereignete sich beim Trainingsauftakt des 1. FC Saarbrücken ein Eklat: Der saarlandweit anerkannte Freie Journalist Patric Cordier betitelte den Trainer der 2. Mannschaft der Blau-Schwarzen als „Eselficker“. Sammer Mozain (38), gebürtiger Syrier, kam im Alter von einem Jahr nach Deutschland. Die laut Staatsanwaltschaft als Beleidigung geführte Äußerung Cordiers kann in Bezug auf die Herkunft Mozains durchaus auch als rassistische Entgleisung gewertet werden.

Der hauptsächlich für die Saarbrücker Zeitung schreibende Sportjournalist steht nun öffentlich als Rassist am Pranger. 

Der Journalist selbst hat die rassistische Entgleisung eingeräumt und bei dem Trainer der zweiten Mannschaft des 1. FC Saarbrücken um Entschuldigung gebeten. Seine Äußerungen seien ein „schwerer Fehler“ und eine eine „schlimme Entgleisung“ gewesen.

Cordier, der auch im Jahr 2019 für mehrere Monate als Freier Journalist für Regio-Journal tätig war, fiel bisher nie durch Entgleisungen dieser Art auf, weswegen die Wortwahl um so erstaunlicher wirkt. Er selbst kann sich, so die Ausführungen Cordiers gegenüber  der Saarbrücker Zeitung, nicht erklären, wie er sich zu einer solchen Aussage habe hinreißen lassen. „Wer mich kennt, weiß, dass ich keinerlei rassistisches Gedankengut in mir trage, was ich in der Vergangenheit in meinen verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten, aber auch in meiner Arbeit immer wieder unter Beweis gestellt habe“, so Cordier in der SZ. 

Der Sportjournalist führte aus, dass vor „einigen Jahren“ ein Zuschauer Sammer Mozain in gleicher Weise rassistisch beleidigt habe. Cordier habe den Zuschauer zurecht gewiesen. 

Zukunft Cordiers ungewiss

Die Zukunft des anerkannten und oft kritischen Journalist scheint aktuell unsicherer denn je. Während Cordier selbst eine Geldspende an die Jugendabteilung des 1. FC Saarbrücken ankündigte und seine Dauerakkreditierung beim FCS für zwei Wochen ruhen lassen will, hat die Saarbrücker Zeitung angekündigt, „bis auf Weiteres“ keine Aufträge mehr an den Journalisten zu vergeben.

Für Cordier, der neben lokaljournalistischen Berichten zu großen Teilen für die Berichterstattung über den 1. FC Saarbrücken in der Saarbrücker Zeitung zuständig war, wäre ein dauerhafter Abzug ein schwerwiegender Rückschlag.

Vieles dürfte davon abhängen, wie das Gespräch zwischen Sammer Mozain und Patric Cordier verläuft und ob eine Strafanzeige Mozains gegen Cordier erfolgt. 

Auch bleibt die Frage, wie der DFB mit der Situation umgehen wird.




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