Nach wochenlangen Fan-Protesten in den Stadien der 1. und 2. Bundesliga gegen den Einstieg eines Investors, unterstützen die Sportpolitiker der Ampel-Koalition die Forderung einer neuen Abstimmung innerhalb der Deutschen Fußball-Liga (DFL).
„Die Fans sind die Seele des Fußballs – daher verdienen ihre Stimmen unsere volle Aufmerksamkeit“, sagte Sabine Poschmann, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag, dem „Tagesspiegel“. Sie habe „volles Verständnis“ für die Proteste. „Angesichts der Umstände, wie die erste Abstimmung zustande kam, fordere ich ein erneutes Votum, um Transparenz und Fairness zu gewährleisten.“
Ähnlich äußerte sich Grünen-Politiker Philip Krämer: „Meiner Meinung nach sollte über eine neue Abstimmung zum DFL-Investorendeal nachgedacht werden“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Der Sportpolitiker kritisierte, die Fans seien von den Funktionären der Vereine zu wenig eingebunden worden. „Die Spitzenvertreter des deutschen Profifußballs haben nicht verstanden, dass ein auf Augenhöhe stattfindender Dialog mit den Fans essenziell ist.“
Auch der sportpolitische Sprecher der FDP im Bundestag, Philipp Hartewig, forderte neue Gespräche: „Wir müssen eine offene und ehrliche Diskussion darüber führen, wie wir einerseits den Fußball, den wir schätzen und lieben, erhalten, aber andererseits auch international wettbewerbsfähig bleiben“, sagte er der Zeitung und machte klar, die Politik sei dabei „vermittlungsbereit“. Hartewig rief Fans und Verantwortliche auf, „gemeinsam an einen Tisch zusammenzukommen“. Die Politik habe den Ergebnissen dieses Dialogs aber nicht vorwegzugreifen: „Der Diskussionsprozess wird zeigen, ob es einer erneuten Abstimmung bedarf“, sagte der FDP-Politiker.