„Meiner Meinung nach ist meine Fußballerzeit noch nicht am Ende angekommen“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“. Seine Präferenz bei der Vereinssuche liege auf Deutschland.
„Und die erste Liga wäre ein Highlight, dahin will ich zurück.“ Ein Problem sei, dass Verantwortliche in den Vereinen Bedenken hätten, wenn es um ihn gehe. „Vorurteile, was meine Fitness angeht, sind ja nicht weniger geworden dadurch, dass ich ein halbes Jahr keinen Club hatte“, so der arbeitslose Profi. Kruse war beim VfL Wolfsburg im vergangenen September von Trainer Niko Kovač aus dem Kader gestrichen worden, im November wurde sein Vertrag aufgelöst.
In der „Zeit“ erwähnte der 35-Jährige, dass er täglich mit einem Fitnesstrainer arbeite, im Gym sowie auf dem Trainingsgelände des Viertligisten Berliner AK. Außerdem biete ihm Sebastian Bönig, Co-Trainer bei seinem früheren Verein 1. FC Union Berlin, ein Individualtraining an. „Ich will auf den Fitnessstand kommen, auf dem zur Saisonvorbereitung jeder Fußballprofi ist.“ Kruse sagte, es gebe Vereine, die seine vielfältigen Aktivitäten auf Social-Media-Kanälen nicht schätzen, sie hätten signalisiert, dass sie auch deswegen von seiner Verpflichtung abgesehen hätten. Er wolle sich von nun an mehr auf den Fußball fokussieren und sei bereit, Abstriche zu machen.
„Solche Sachen wie YouTube machen mir Spaß, sind aber auch nicht lebenswichtig für mich. Ich könnte auch sagen, das stoppen wir.“ Die Umstände seines Rauswurfs in Wolfsburg nannte Kruse „ärgerlich“. Bei Trainer Kovač, der zu Saisonbeginn kam, habe er vom ersten Tag an kein Vertrauen gespürt.
Nachdem er beim Saisonstart nicht aufgestellt wurde, habe er wiederholt den Coach in Einzelgesprächen gebeten, ihm mitzuteilen, wie seine Chancen stünden. „Wenn es nicht funktioniert, ist es nicht schlimm“, habe er zu ihm gesagt. Er, Kruse, wäre gegebenenfalls bereit gewesen, sich nach einem anderen Verein umsehen. „Das Transferfenster war ja noch offen. Nein, sagte er, alles gut, arbeite einfach so weiter. Dann saß ich auf der Bank. Eine Woche nach Transferschluss hieß es dann, es komme kein Impuls von mir.“