Ex-Bundestrainer Berti Vogts hat die deutsche Nationalmannschaft bei den vergangenen Turnieren oft kritisiert. Bei der Heim-EM hat die Mannschaft um Kapitän Ilkay Gündogan den Europameister-Trainer von 1996 aber nach zwei Spielen bereits überzeugt. Das Spiel gegen die Ungarn sei ein wichtiger Entwicklungsschritt gewesen, schreibt Vogts in seiner EM-Kolumne für die „Rheinische Post“ (Freitagausgabe).
„Wie das deutsche Team bisher gespielt hat und was ich von den anderen gesehen habe, sind wir der Topfavorit auf den Titel. Es muss erst mal einer da sein, der uns besiegen kann“, so Vogts. „Ich habe sicherlich im Vorfeld der EM einiges angemerkt beim Blick auf die Nationalmannschaft, aber jetzt bin ich, wie viele, viele bei uns, ein Fan.“
Wie bei seinem eigenen Team 1996 sieht Vogts eine Stärke im Zusammenhalt des Teams. „Es wächst gerade eine tolle Mannschaft zusammen, es wird ein Team geboren, das jeden besiegen kann. Da ist Spielfreude, da ist Teamgeist, da ist Konsequenz. Die Ungarn konnten einfach nicht mithalten“, schwärmt der 77-Jährige.
Ein besonderes Lob bekommt Ilkay Gündogan von Vogts – vor allem für seinen Einsatz vor dem 1:0. „Er ist drin geblieben in der Aktion, er hat weitergemacht, hat auch seinen Körper eingesetzt. Bravo, kann ich nur sagen. Das war eines Kapitäns einer deutschen Mannschaft würdig. Er hat das in den vergangenen Jahren bei Manchester City und beim FC Barcelona immer wieder gezeigt, aber nun ist er auch in der Nationalmannschaft ein Top-Führungsspieler“, lobt Vogts.