FDP will härtere Vergabe-Kriterien für Sport-Großereignisse

Die FDP macht sich zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar an diesem Sonntag für neue Bedingungen bei der Vergabe von Sport-Großereignissen stark.

In einem Beschlussentwurf des FDP-Präsidiums, über den die „Bild am Sonntag“ berichtet, gibt es dazu fünf Vorschläge. Demzufolge soll es beim Deutschen Fußballbund (DFB) sowie beim Deutschen Olympische Sportbund (DOSB) künftig einen verbindlichen Vergabekodex geben, der sich an Demokratie und Menschenrechten orientiert.

Bewerbungen würde dann nur noch zugestimmt, „wenn die Gastgeberländer demokratische und menschenrechtliche Standards erfüllen und garantieren“, heißt es in dem Entwurf, aus dem „Bild am Sonntag“ zitiert. Vorbild für einen entsprechenden Kodex könnten UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie Nachhaltigkeit sein, schreiben die Liberalen in dem Papier „Vergabe von Olympia und Weltmeisterschaften zukünftig nur mit Demokratiesiegel“. Außerdem will die FDP ein „Demokratiesiegel“ für den Kauf von Übertragungsrechten von Sportgroßveranstaltungen: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk dürfe mit dem Geld der Beitragszahler nicht indirekt autoritäre Regime unterstützen, heißt es. „Die Einhaltung von Menschenrechten wie der Gleichberechtigung von Frauen, Presse-, Meinungs- und Religionsfreiheit und dem Schutz von Minderheiten muss zur standardisierten Bedingung werden.“ Darüber hinaus wollen die Liberalen einen „Entschädigungsfonds für die WM-Arbeitskräfte in Katar“. Das Austragungsland Katar und die FIFA sollen Arbeiter und Angehörige für geschehenes Unrecht durch menschenunwürdige Behandlung und mangelnde Sicherheitsstandards entschädigen. Zudem wird die Einhaltung von Sicherheitsgarantieren für alle für Besucher sowie der Ausschluss iranischer Offizieller von der WM in Katar gefordert. Am Montag will die FDP-Spitze darüber abstimmen. „Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft an Katar war ein Fehler“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der „Bild am Sonntag“. „Daraus müssen jetzt die richtigen Schlüsse gezogen werden, um in Zukunft die Vergabe internationaler Sportwettkämpfe an autoritäre oder autokratische Staaten zu verhindern. Die Achtung der universellen Menschenrechte muss zum entscheidenden Kriterium für Vergabeentscheidungen erhoben werden.“




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