„Infantino gehört abgelöst“, sagte Fraktionsvize Dirk Wiese der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). Der Fußball sei nicht unpolitisch und er stehe für Werte.
„Die FIFA selbst aber schon lange nicht mehr“, so Wiese. Die Entscheidung des Verbandes, bei der Fußball-WM das Tragen der „One Love“-Kapitänsbinde zu untersagen, „mag zwar den Statuten entsprechen, ist aber trotzdem ein Zeichen gegen Offenheit und Toleranz“, so Wiese. „Es ist sehr bedauerlich, dass diese Auseinandersetzung wieder einmal auf dem Rücken der Sportler ausgetragen wird.“ Viele der derzeit kritisierten Punkte hätten auch schon auf die WM in Russland 2018 zugetroffen. „Jeder muss nun selbst entscheiden, ob er sich ein WM-Spiel anschaut“, sagte der SPD-Fraktionsvize. Nach dem Verbot der sogenannten „One Love“-Kapitänsbinde bei der Fußball-WM in Katar durch den Weltverband FIFA gerät unterdessen auch der DFB zunehmend unter Druck. So kündigte unter anderem der Handelskonzern Rewe am Dienstag an, seinen Partnerschaftsvertrag mit dem DFB mit sofortiger Wirkung ruhend zu stellen. Dass der Vertrag nicht verlängert wird, stand allerdings auch vor der WM schon fest.
Von mehreren ehemaligen Spielern sowie aus der Politik wurde zudem die Kritik laut, dass der DFB vor der FIFA „eingeknickt“ sei.