Erschreckende und nachdenklich stimmende Nachrichten erreichten uns in den letzten Tagen. Die Zahl der übergewichtigen Kinder hat sich weltweit in den letzten 40 Jahren laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzehnfacht.
Wobei eine tatsächliche Zunahme der fettleibigen Kinder bei 90 % liege, die restlichen 10 % sind auf die gestiegene Bevölkerungszahl zurückzuführen.
Wie kommt es dazu?
Durch Werbung für kalorienreiche Snacks, hohe Preise für gesunde Nahrungsmittel, Bewegungsmangel durch die Zunahme digitaler Medien wurde dieser Trend ausgelöst.
In den Discountern nehmen die Kühltheken mit vorgefertigten Lebensmitteln immer weiter zu. Und damit auch die Auswahl an Fertiggerichten, mit zuviel Fett. In immer weniger Haushalten wird regelmäßig gekocht, der Griff nach vorbereiteten Nahrungsmitteln steigt stetig.
Während sich früher das Angebot auf Pizza, Fischstäbchen und wenige andere Angebote beschränkte, ist die Auswahl fast schon unübersehbar geworden. Und weshalb soll man sich noch die Mühe machen selbst zu kochen, wenn es so einfach ist, eine Packung aufzumachen und in den Backofen zu schieben?
Diese Mühe würde sich aber immer lohnen, da man dann wüsste, wieviel Fett und Zucker in der Nahrung vorhanden sind. Ganz abgesehen von der Vielzahl der süßen Snacks, die in der Werbung angepriesen werden. Sensibilisieren sie ihre Kinder, indem sie ihnen aufzeigen, wie irreführend Werbung sein kann.
Kommen wir auf die Meldung der WHO zurück.
Unsere Kinder sind die Leidtragenden dieser Entwicklung. Nicht nur, dass sie durch die Zunahme der digitalen Medien sich einfach weniger bewegen, auch werden ihre Bewegungsräume immer weiter eingeschränkt.
Und das, wobei Kinder der Inbegriff von Bewegung überhaupt sind. Sie rennen und springen durch das Leben. Doch greifen wir uns einmal an die eigene Nase, wie oft empfinden wir Kinderlärm als störend? Und vergessen dabei, dass wir selbst einmal eben solche Kinder waren! Es gibt zwar Spielplätze, aber allgemein wurden viele Flächen durch Parkplätze, Straßen und neue Wohngebiete als Spielflächen unbrauchbar.
Es liegt an ihnen als Eltern, nicht nur eine gesunde Ernährung vorzuleben, sondern auch die Kinder auch in tägliche Abläufe einzubinden und ihnen kleine Botengänge, wie Brot beim Bäcker und Wurst beim Metzger zu holen, zuzutrauen.
Oder einfach nur Getränke aus dem Keller zu holen. Sie werden damit in die täglichen Pflichten miteingebunden und lernen dadurch nicht nur, welche kleinen Arbeiten ständig zu erledigen sind, sondern auch, bis zu einem gewissen Punkt Verantwortung zu tragen.
Denn haben sie nicht dafür gesorgt, dass etwas zu trinken da ist, wird sich der Rest der Familie beschweren.
Eine weitere Möglichkeit Kinder in Bewegung zu bringen und dabei auch zu halten, ist das reichhaltige Angebot an nicht nur an Sportvereinen.
Schauen sie sich bei den ortsansässigen Vereinen um, lassen sie ihr Kind wählen. Im Grunde gibt es genug Möglichkeiten, Kinder in Bewegung zu bringen und auch zu halten. Es liegt viel daran, was und wie sie es ihren Kindern vorleben.
Lieber einmal ein kurze Strecke laufen oder mit dem Fahrrad zurücklegen, das Auto bewusst stehen lassen, lieber einmal die Treppe benutzen, nicht den Fahrstuhl. Es sollte für ihre Kinder eine Selbstverständlichkeit werden, nicht immer den bequemsten Weg zu gehen, sondern auch mit Hinblick auf den Umweltschutz sich selbst zu bewegen.
Damit tun sie sich selbst viel Gutes. Ein gesundes, normalgewichtiges Kind hat die besten Chancen zu einem gesunden, normalgewichtigen Erwachsenen heranwachsen.
(F.M.)
Bildquellen
- Pausensnack: F.M.