2. Adventsgeschichte: Die Weihnachtspyramide

Noch zwei Wochen bis zum vierten Advent. Als Kind erschien uns die Zeit immer endlos, doch wurde sie uns durch die Aktivitäten in Schule, den Vereinen und auch zu Hause verkürzt und im wahrsten Sinne des Wortes versüßt. Zeit also, für unsere zweite Adventsgeschichte!

Noch zwei Wochen bis zum vierten Advent. Als Kind erschien uns die Zeit immer endlos, doch wurde sie uns durch die Aktivitäten in Schule, den Vereinen und auch zu Hause verkürzt und im wahrsten Sinne des Wortes versüßt. An den Adventssonntagen saßen wir immer zusammen, und sangen zusammen Weihnachtslieder oder auch andere Lieder, während am Adventskranz die Kerzen brannten und man ‚Versucherle‘ der Weihnachtsbäckerei oder auch Bratäpfel naschen durfte. Nun ist die Adventszeit die Zeit, in der damals wie heute überall Lichter leuchten. In den Fenstern, im Vorgarten, am Hauseingang und natürlich im Haus. Alles ist erleuchtet und macht die ‚dunkle Jahreszeit‘ mit ihren kurzen Tagen und langen Nächten heller und freundlicher. In den Fenstern leuchten und  leuchteten die Kerzen auf den kunstvollen Holzbögen  aus dem Erzgebirge oder große Papiersterne, die man von der Verwandtschaft aus der ehemaligen DDR geschickt bekommen hatte.

Und dann gab es da noch etwas, was mich besonders interessierte: Die Weihnachtspyramide, mit ihren Flügeln und den Kerzen, durch deren Wärme die Engelchen, die unten auf dem Podest standen, in Bewegung gesetzt wurden. Nun ist es ja ganz logisch, dass der Abstand zwischen Kerzen und Propeller  die Geschwindigkeit der Engelsschar auf den Podest bestimmt. Wurden sie das erste Mal angezündet, hatten es die Engelchen furchtbar eilig, singend im Kreise zu laufen. Eigentlich liefen sie nicht, nein, sie rannten, als ob der Teufel hinter ihnen her wäre. Da sie aber nur im Kreis laufen konnten, kamen sie nie an einem Ziel an.

Waren sie am ersten Advent noch  mit vollem Eifer und ungeheuerlicher Geschwindigkeit unterwegs, verlangsamten sie Ihren Schritt am zweiten  Advent. Zum dritten Advent konnte man ihnen schon erste Ermüdungserscheinungen anmerken, sie waren noch langsamer geworden, um sich dann am vierten Advent, fast schon auf den Knien robbend, ins vermeintliche Ziel zu schleppen. Aber sie hielten durch!

Für uns Kinder war die abnehmende Geschwindigkeit der Engelchen auf der Pyramide immer ein Zeichen dafür, dass Weihnachten näher rückte. Je erschöpfter die Engelchen, desto näher war der heiß ersehnte Heilig Abend.

Lust auf Weitere Weihnachts- und Adventsgeschichten? Klicken Sie hier!



Bildquellen

  • Weihnachtspyramide: Ulrike Mai / Pixabay

Das könnte Ihnen auch gefallen:

Werbung

Nach oben scrollen