Das Jahr neigt sich dem Ende zu, die Feldfrüchte sind eingebracht, die Weinlese beendet, kurzum, Erntedank steht vor der Türe. Am ersten Sonntag im Oktober wurde das Erntedankfest gefeiert. Hierbei werden Feldfrüchte in die Kirche gebracht und mit einem festlichen Gottesdienst für die reiche Ernte gedankt.
Wenn die Tage wieder kürzer werden und die Blätter sich bunt färben, geht das Arbeitsjahr für die Bauern zu Ende. Der Wintervorrat ist angelegt, Äpfel, Birnen, Trauben und Kartoffeln sind geerntet.
Früher gab es für die Kinder noch die sogenannten Kartoffelferien. In diesen konnten sie ihren Eltern bei der Kartoffelernte helfen und zum Abschluss der Ernte beim Kartoffelfeuer die ersten Kartoffeln naschen. Heute werden die Kartoffeln vollautomatisch geerntet und die Kartoffelferien Herbstferien genannt.
Nun war es Zeit für die Kirchweih, dem weltlichen Fest zum Abschluss des bäuerlichen Arbeitsjahres.
Regional sind die Bezeichnungen unterschiedlich. Von Kirmes über Kerbe oder Kerwe bis hin zum Jahrmarkt oder Kirta. Ursprünglich wurden am dritten Oktoberwochenende Kirchweihmärkte abgehalten. Verkaufsstände wurden um die Kirche aufgebaut. Hier konnte man dann alle möglichen Dinge des täglichen Bedarfs erstehen: Töpfe, Stoffe, Bänder, Gewürze und manches mehr. Ein Scherenschleifer war vor Ort und natürlich gab es auch Süssigkeiten zu kaufen. Für die Kinder wurde ein Karussell aufgestellt, das sie auch selbst antreiben mussten. Heute werden nur noch wenige dieser Kirchweihmärkte abgehalten.
Der Termin wird frei festgelegt und oftmals findet ‚Die Kirmes‘ schon im Frühling statt. Das einfache Karussell ist hochmodernen, schnellen und lauten Fahrgeschäften gewichen. Aber eines hat Bestand:
Es ist immer noch ein Anziehungspunkt und eine vielgenutzte Vergnügungsstätte für Jung und Alt geblieben. (F.M.)
Bildquellen
- Erntedank: F.M.