Die gute alte Zeit

Erinnern sie sich noch daran, als man noch samstags arbeiten und auch zur Schule gehen musste? Als noch Vorratshaushaltung betrieben wurde, Obst und Gemüse eingekochte, weil es nicht das ganze Jahr über frisch verfügbar war.

Als man noch sparsam mit den Ressourcen umging und das Wort Mülltrennung mit Sicherheit auf Unverständnis gestoßen wäre.  Als das Handwerk noch in voller Blüte war und Schuster, Schneider, Bäcker und Metzger für gute Arbeit bekannt waren? Die Zeit, in der man sich über ein Stück Kleiderstoff mehr freute als heute über ein in Fernost gefertigtes Kleidungsstück? Zu dieser Zeit wurden aus kaputten Erwachsenenkleidern noch Kinderkleider gefertigt, die dann auch noch von Kind zu Kind weitergegeben wurden. Schuhe waren es wert, neu besohlt zu werden, weil die Qualität der Schuhe dementsprechend war, oder das Geld einfach nicht reichte, um ein neues Paar zu kaufen. 

Zu dieser Zeit wurde das praktiziert, was uns heute mit dem schönen Wort ‚Nachhaltigkeit‘ nahegebracht werden muss. Kunststoffe waren nicht bekannt, Plastikmüll gab es keinen und Microplastik in den Weltmeeren war ebenso kein Problem. Verpackt wurde in Kartons und Packpapier. Wachstuch wurde selbst hergestellt, Vesperbrote in einer Dose, die ein Leben lang hielt, zur Arbeit mitgenommen. 

Möbel waren aus Echtholz und eine Anschaffung fürs Leben. Oft genug wurden und werden sie auch heute noch weitervererbt. 

Oft genug war Schmalhans Küchenmeister und man wusste sich mit Wenigem ein leckeres Mahl zu kochen, von dem alle satt wurden. Übergewicht war ebenso selten, wie durch falsche Ernährung begünstigten Krankheiten. 

Sicherlich waren viele Arbeiten schwerer zu bewältigen ohne die modernen Hilfsmittel wie Waschmaschine, Staubsauger, Küchenmaschine, Bohrmaschine etc.  Man überlegte zweimal, ob man etwas wegwarf oder ob es nicht doch noch für irgendetwas zu gebrauchen sei. 

Die ‚Neue Zeit‘ hat viele Erleichterungen gebracht, aber auch viele Nachteile. Manchmal wird man sich die ‚gute alte Zeit‘ zurückwünschen. Immer dann, wenn alles zu stressig und hektisch wird, wenn man sich überfordert fühlt von dem immensen Angebot an Dingen, die man noch nicht hat und, wie uns die Werbung vorgaukelt, unbedingt zu einem glücklichen Leben braucht. 

Letztendlich kann man die Zeit nicht zurückdrehen, sie schreitet immer weiter voran. Inwieweit man sich aber einbinden lässt in den ständig fortschreitenden Konsum, muss jeder für sich selbst entscheiden und einen für sich gangbaren Weg wählen.




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