Ist die rauchfreie Zigarettenalternative Snus legal oder illegal?

Seit vielen Jahrzehnten ist Snus in Schweden wesentlich beliebter als Zigaretten. Aber auch in Deutschland hat der „Lutschtabak“ bereits einige Anhänger, der in loser Form oder in kleinen Päckchen erhältlich ist – dazu noch in etlichen Geschmacksrichtungen.

Doch es gibt einen kleinen Haken, denn in Deutschland ist der Verkauf von Snus verboten. Auch wenn seit 2021 der Sachverhalt klar geregelt ist, so hat es den Anschein, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Snus – die nikotinhaltige Tabakalternative

In Schweden und Norwegen ist Snus eine beliebte nikotinhaltige Tabakalternative und selbst die Eidgenossen aus der Schweiz genießen diese immer mehr. Aber warum ist der Genuss in Deutschland illegal und es stellt sich zugleich in diesem Zusammenhang die Frage, wo die rauchfrei Nikotinbeutel und loses Snus erhältlich sind.

Zuerst einmal gilt es zu klären, wobei es sich bei Snus genau handelt. Snus ist Tabak und dieser ist mit Salz und Aromastoffen in kleine Säckchen verpackt. Der Ursprung dieser kleinen Säckchen ist in Skandinavien zu finden, wobei diese Form des Tabakgenusses auf eine trockene Schnupftabakvariante basiert. Besonders im 18. Jahrhundert war diese bei den Schweden beliebt. Snus wird oral angewendet, indem der Nikotinbeutel unter der Oberlippe platziert wird. Das Päckchen verbleibt dort so lange wie gewünscht.

Der Vorteil ist, dass es nicht notwendig ist, die Tabakbeutel auszuspucken, denn da es sich bei Snus um eine andere Form des nicht fermentierten Tabaks handelt, kann der Genuss Oral erfolgen. Zudem werden die Produkte, die aus Schweden stammen, dampf pasteurisiert.

Warum ist Snus nicht überall legal?

Ausgenommen ist nur Schweden von der strengen EU-Gesetzgebung innerhalb der Europäischen Union. Nur dort ist Snus legal, was Deutschland angeht, so ist der Verkauf von Snus verboten. Oft wird Kautabak hier aufgrund der Ähnlichkeit verwendet. Was den Unterschied der beiden Produkte angeht, so besteht dieser hauptsächlich in der Größe der Portionspäckchen. Während beide aus Tabakblättern hergestellt werden, so enthalten die Snus Nikotinbeutel feinkörnigen Tabak, während der Kautabak aus größeren Tabakstücken besteht.

Auch die Portionen weisen Unterschiede aus. So gibt es Snus-Produkte, die lose also nicht in Portionsbeuteln angeboten werden, die dann unter die Lippe platziert werden. Andere sind in einem papierähnlichen Material verpackt, welches leicht bricht. Anders Kautabak, der in Beutel portioniert wird, die nicht reißen und gekaut werden.

Portionierte Snus-Packung von Brand General, Bild: Alekos, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Glimmende Zigarette

Snus in Deutschland

Eines muss vorab verdeutlicht werden: Snus ist in Deutschland verboten. Festgelegt ist dies über das Verbot Artikel 5a der Tabakverordnung und seit 2016 im Artikel 11 des Tabakwarengesetztes. Auch in Österreich ist Snus laut dem § 2 des Tabakgesetzes nicht erlaubt. Eine vonseiten der deutschen Tabakwarenhändler eingereichte Klage beim Europäischen Gerichtshof zur Aufhebung des Verbots war erfolglos. Somit ist der Verkauf von Snus-Produkten in Deutschland bzw. Europa mit Ausnahme von Schweden verboten und illegal.

Doch was ist, wenn Snus konsumiert wird? Genau hier kommt es zu einem Widerspruch, denn dieser ist legal. Das bedeutet, jeder, der Snus in Deutschland konsumiert, der tut das legal. Wie also ist es möglich, an Snus in Deutschland oder Österreich zu kommen? Darf Snus online bestellt werden? Mit Stand Mitte 2022 war der stationäre offline Handel eingeschränkt, da einige deutsche Gerichte und Bundesländer Nikotinportionen fälschlicherweise als Lebensmittel einstuften. Doch nach geltendem Recht dürfen Lebensmittel kein Nikotin enthalten und das führt eben zu einer Fehlinterpretation der lokalen Verkaufsverbote. Infolgedessen kam es zu einem Handelsverbot für diese Produkte.

Snus fälschlicherweise als Lebensmittel eingestuft

Aber warum wurden diese Produkte als Lebensmittel eingestuft? Der Ursprung der Nikotin-Pouches liegt in Schweden und dort sind diese als Lebensmittel eingestuft und werden als diese verkauft. Ohne Rücksicht auf die Kennzeichnung wurde diese Klassifizierung leider übernommen. Die Folge ist, dass diejenigen, die Snus konsumieren möchten, dieses vermehrt über den Onlinehandel importieren und bestellen müssen. 




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